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Collage: Vor gelbem Himmel eine baufällige Scheune; die fehlende Lattung gibt den Blick auf einen Castorbehälter frei, dem Radioaktivzeichen entströmen. Vorne steckt eine Mistgabel im Erdreich, im Hintergrund durchfährt ein Traktor mit Pflug die Szenerie.
#53

Windige Zwischenlager

Hoch radioaktiver Atommüll lagert in besseren Kartoffelscheunen.

Mehr als 1.200 Castorbehälter mit hoch radioaktivem Atommüll stehen bundesweit in Zwischenlagern, etliche Hundert werden noch hinzukommen. In jedem einzelnen steckt bis zu 10 Mal mehr Radioaktivität, als beim Abwurf der Atombomben von Hiroshima und Nagasaki zusammen freigesetzt wurde. Die Zwischenlagerhallen haben große Luftschlitze, um die heißen Behälter zu kühlen. Wird ein Castor undicht, gelangen radioaktive Stoffe ungehindert ins Freie.

Alle Hallen sind nur unzureichend gegen Flugzeugabstürze und terroristische Angriffe geschützt. Der in Brunsbüttel entzogen Gerichte deshalb die Genehmigung. Dabei zählt sie mit ihren 120 Zentimetern dicken Wänden und der 130 Zentimeter starken Decke noch zu den stabilsten in Deutschland: An anderen Orten sind Mauern und Decken der Atommüllscheunen zum Teil nur 20 Zentimeter stark. / Die für 40 Jahre erteilten Genehmigungen der Zwischenlager laufen in den Jahren 2034 bis 2047 aus. Der Atommüll jedoch wird noch deutlich länger bleiben.


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