Direkt zum Inhalt der Seite springen
Collage: In Grautönen gehaltene Schichten von Rost blättern ab; in der Bildmitte deuten zwei geschwungene Striche die Silhouette eines Kühlturms an. Daneben kommt unter den Rostplacken ein großes Radioaktivzeichen zum Vorschein.
#17

Altersrisiko

Je länger ein Atomkraftwerk in Betrieb ist, desto unsicherer wird es.

Technik und Elektronik halten nicht ewig – schon gar nicht in einem Atomkraftwerk. Rohre werden spröde, Steuerungen fallen aus, Ventile und Pumpen versagen. Risse wachsen, Metalle korrodieren, Bauteile ermüden und brechen. Insbesondere Situationen, bei denen es zu hohen Materialbelastungen kommt, werden so zur Gefahr. Je länger ein Atomkraftwerk läuft und je älter es ist, desto riskanter ist sein Betrieb.

Die Störfallmeldestelle des zuständigen Bundesamts verzeichnet jedes Jahr zwischen 50 und 100 Unfälle, Störfälle oder «für die kerntechnische Sicherheit bedeutsame Ereignisse» in deutschen Atomkraftwerken. Rund 40 % davon sind Bauteilschäden. Viele bleiben lange Zeit unentdeckt.

So konnte sich im Atomkraftwerk Davis Besse (Ohio/USA) ein Loch unbemerkt durch den 16 Zentimeter dicken Stahl des Reaktordruckbehälters fressen; nur noch eine dünne Schicht Edelstahl an der Innenseite verhinderte das Leck.


Weitere Gründe