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 Collage: Auf einer der Wiegeflächen einer Balkenwaage landet eine Stubenfliege und bringt die Waage ins Gleichgewicht. Auf der anderen Fläche steht ein Fass mit Radioaktivzeichen, weitere Fässer tanzen vor dem Horizont unter gelbem Himmel.
#44

Entsorgungslüge

Noch kein einziges Gramm Atommüll ist schadlos für Mensch und Umwelt entsorgt.

«Zur Frischhaltung von Lebensmitteln» würde er dienen – mit solchen Versprechen wischten Expert*innen Mitte der 1950er-Jahre kritische Fragen nach der Entsorgung von Atommüll beiseite. Ohne sich um diesen zu scheren, bauten sie einen Reaktor nach dem anderen. Von den vielen Millionen Tonnen strahlenden Abfalls ist bis heute noch kein Gramm schadlos entsorgt.

Rechtlich gesehen darf in Deutschland kein AKW betrieben werden, solange die Entsorgung des Atommülls nicht gesichert ist. Als «Entsorgungsvorsorgenachweis» dienten wahlweise die undichte und einsturzgefährdete Atommüllkippe Asse II, die Erkundungsarbeiten im Salzstock Gorleben, der Bau der Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) Wackersdorf, Atommülltransporte ins Ausland sowie aktuell die «geordnete Zwischenlagerung» der abgebrannten Brennelemente in Castorbehältern in oberirdischen Hallen.

Der Atommüll wird noch in einer Million Jahre strahlen. Die Behälter, die ihn von der Umwelt isolieren, halten angeblich 40 Jahre. Damit ist offiziell alles in Ordnung.


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