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Grafik: Flächig weiß dargestellter Atommeiler auf gelben Hintergrund, der strahlenförmig von in Weiß gehaltenen Zahlen- und Buchstabenketten durchzogen ist. Im Meiler ist eine quaderförmige Schachtel in Schwarz abgebildet, auf deren oberer Fläche ein Fragezeichen in Gelb erscheint.
#24

Blackbox Reaktorkern

Trotz Simulationen weiß niemand, was im Reaktorkern vor sich geht.

Eine unerwartet starke Korrosion von Brennstäben im AKW Brokdorf ruft 2017 die Kieler Atomaufsicht auf den Plan – nicht nur wegen der Schäden selbst, sondern auch, weil diese beweisen, dass es im Reaktorkern zu Reaktionen kommt, die niemand vorhergesehen hat.

Im Schweizer AKW Leibstadt an der deutschen Grenze treten schon 2014 Brennelementschäden auf, die auf unbekannte und unberechenbare Vorgänge im Innern des Reaktors schließen lassen. Erste Gegenmaßnahmen der Reaktorbetreiberfirma verschlimmern dort sogar die Situation.

Eigentlich sollen Computerprogramme Temperatur, Kühlwasserströmung und Neutronenfluss im Reaktorkern eines AKW im Vorhinein simulieren, um gefährliche Situationen auszuschließen. Doch diese Simulationen bilden die Realität nur unzureichend ab. Was im Reaktorkern wirklich passiert, welche Reaktionen dort ablaufen und welchen Belastungen die Brennstäbe tatsächlich ausgesetzt sind, weiß also letztlich niemand.


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