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Collage: In der oberen Bildhälfte ist auf Weiß eine rote kreisförmige Fläche zu sehen. Ein Mensch in Schutzanzug fegt kleine gelbe Radioaktivzeichen zusammen, während ein zweiter, ebenfalls durch einen Anzug geschützter Mensch zwei schwarze Säcke abseilt. Die gesamte untere Bildhälfte ist mit einer Wand aus schwarzen Säcken mit Radioaktivzeichen gefüllt, welche die untere Hälfte der roten Kreisfläche verdeckt.
#54

Strahlende Säcke

An 150.000 Orten rings um Fukushima stapelt sich der Strahlenmüll in Plastiksäcken.

Mit immensem Aufwand versucht die japanische Regierung, die Region um Fukushima zu dekontaminieren. Zigtausende schlecht entlohnte und nur unzureichend gegen Strahlung geschützte Arbeiter*innen spritzen Dächer und Fassaden ab, kratzen Regenrinnen und Fugen aus, stutzen Büsche und Bäume, säubern Rinnsteine und Gullys, fegen radioaktiven Staub und belastetes Laub zusammen und tragen mit Baggern und Spaten die oberste Erdschicht ab. Der Strahlenmüll landet in Millionen von schwarzen Plastiksäcken, die überall herumstehen, zeitweise an bis zu 150.000 Stellen.

Eine 2011 verteilte Broschüre rief die Bevölkerung auf, dem strahlenden Cäsium mit Bürsten, Backpulver und Essig zu Leibe zu rücken. Der Erfolg aller Putzmaßnahmen ist jedoch begrenzt: 70 Prozent der Region sind Berge und Wälder, die sich nicht dekontaminieren lassen. Wind und Regen treiben daher immer wieder neue strahlende Partikel herbei – auch in bereits «gesäuberte» Gebiete.


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