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Collage: Vor dramatisch anmutendem schwarz-gelbem Himmel ragt, in Grautönen gehalten, die nächtliche Silhouette von Frankfurt am Main empor; im Vordergrund spiegeln sich die Lichter der Stadt im Fluss. Unzählige kleinere Radioaktivzeichen legen sich, perlschnurartig aufgereiht, wie ein Regenschauer über das gesamte Bild.
#38

Schlimmer als Tschernobyl

Ein Super-GAU in einem Atomkraftwerk hätte hierzulande noch schlimmere Folgen als Tschernobyl.

Die Atomkraftwerke in Deutschland haben zwar kein Grafit im Reaktorkern, das Feuer fangen könnte wie beim Super-GAU im AKW Tschernobyl in der Ukraine 1986 – die radioaktive Wolke würde also nicht in so hohe Luftschichten getragen. Dafür stiege aber die radioaktive Belastung im direkten Umkreis von einigen Hundert Kilometern massiv an. Deutschland ist 7-mal dichter besiedelt als die Region um Tschernobyl, das Rhein-Main-Gebiet sogar 30-mal so dicht. Es würden also deutlich mehr Menschen mit noch höheren Strahlendosen als um Tschernobyl herum belastet.

Eine Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums hat – unter Berücksichtigung der Erfahrungen von Tschernobyl – die zu erwartenden Gesundheitsschäden nach einem schweren Atomunfall in Deutschland abgeschätzt und kam auf 4,8 Millionen zusätzliche Krebserkrankungen. Alle weiteren direkten und indirekten Gesundheitsschäden durch Strahlung, Evakuierung und Verlust der Heimat sind dabei noch nicht berücksichtigt.


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