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Grafik: Vor dunkelgrauem Bildgrund, der im oberen Bilddrittel mit einem konzentrisch zulaufenden Strahlenkranz versehen ist, erscheint der Querschnitt eines Atomkraftwerks in der Art eines Architekturplans; dem AKW entströmen kleine gelbe Radioaktivzeichen. Vor dem Fundament ist ein schwarzer Toaster zu erkennen, dem zwei mit Radioaktivzeichen versehene Toastscheiben unterschiedlichen Röstungsrades entspringen. Die Planlegende unter der AKW-Zeichnung ist lediglich mit den Worten «It´s toasted» beschriftet.
#31

Schein und Sein

Viele AKW halten seit Jahrzehnten nicht einmal das ein, was ihre Genehmigung verspricht.

«Wir müssen feststellen, dass das Kernkraftwerk Philippsburg II 30 Jahre lang nicht so sicher war, wie wir das bei Genehmigungserteilung angenommen haben», räumt der Leiter der baden-württembergischen Atomaufsicht Anfang 2017 ein: Wichtige Komponenten von Notsystemen sind nicht so montiert, wie in den genehmigten Plänen beschrieben. Mit der Folge, dass der Reaktor, anders als jahrzehntelang behauptet, nicht einmal den Absturz eines «Phantom»-Kampfflugzeugs oder ein mittleres Erdbeben sicher überstanden hätte.

Die Pläne eines AKW sind zentrale Grundlage seiner Betriebsgenehmigung. Ob sie akkurat umgesetzt werden, prüft aber offenbar niemand so genau. Beim AKW Brunsbüttel etwa stellte die Reaktor-Sicherheitskommission (RSK) 2003 bei der Notstromversorgung «sicherheitstechnisch bedeutsame Abweichungen vom spezifizierten Zustand» fest – ebenfalls seit Inbetriebnahme des Meilers.

Wie viele weitere Systeme in Atomkraftwerken nicht das leisten, was Betreiber*innen und Behörden versprechen, ist unbekannt.


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