Forschungsbremse
Der Rückbau und die Entsorgung von Atomruinen verschlingen Milliarden an Forschungsgeldern.
Forschungs- und Unterrichtsreaktoren, Versuchs- und Demonstrationskraftwerke, «Schnelle Brüter», «Heiße Zellen», Pilotwiederaufarbeitungsanlage – viele Milliarden Euro steckte allein der Bund seit den 1950er-Jahren in Atomforschung und -technik. Längst stillgelegt, verschlingen die strahlenden Ruinen noch immer dicke Batzen des Forschungsetats.
3,5 Milliarden Euro musste das Bundesforschungsministerium bis 2019 für Rückbau, Dekontamination und Entsorgung bereits berappen, weitere 5,3 Milliarden sind bereits absehbar – Geld, das uns noch jahrzehntelang für Wissenschaft und Forschung fehlen wird.
Atomstrom - mit 304 Milliarden Euro subventioniert
Berechnung der staatlichen Förderungen der Atomenergie im Zeitraum 1950 - 2010 (Greenpeace, 2010)
Die Bergung des Atommülls soll nicht vor 2033 beginnen und ca. 4 Milliarden Euro kosten (.ausgestrahlt-Blog, 2020)
Die finanziellen Lasten für die sichere Verwahrung der radioaktiven Abfälle sind derzeit nicht belastbar zu beziffern (Atommüllreport, 2019)
Kosten für die Stilllegung und Rückbau kerntechnischer Versuchs- und Demonstrationsanlagen (Bundeshaushaltsplan 2018, S. 97f.)
Kosten des Rückbaus von AKW und Forschungsreaktoren
Planung, Steuerung und Kontrolle bei Stilllegung und Rückbau nuklearer Versuchsanlagen (Bericht des Bundesrechnungshofs, 2015)
Volkswirtschaftliche Kosten der Atomenergie
Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion «die Linke» (Bundestagsdrucksache 16/10077, 2008)
Bundeshaushaltsplan 2020, Einzelplan 30: BMBF
Kap. 3004, Titelgr. 80: «Stilllegung und Rückbau kerntechnischer Versuchs- und Demonstrationsanlagen» (S. 105 ff., 2020)