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Collage: Vor dunkel-schwarzgrauem, von helleren Strahlen durchzogenem und mit kleinem gelben Radioaktivzeichen bestreutem Hintergrund ist zentral eine metallisch schimmernde Kugel mit der Stanzung «Thorium» dargestellt; um sie herum die drei gelben Strahlen des Radioaktivzeichens. Ein aus dem Hintergrund erscheinender Strahl scheint die Kugel von rechts her zu durchschlagen, nach links tritt grellweißes Licht aus, vor dem die Silhouette eines Mannes zu erkennen ist.
#86

Thoriumgefahr

Thoriumreaktoren machen es besonders leicht, unbemerkt Atomsprengstoff abzuzweigen.

Atomkraft-Fans preisen sie als sichere, saubere und billige Reaktortechnik der Zukunft: AKW, die nicht Uran, sondern Thorium als Rohstoff nutzen. Tatsächlich sind Thoriumreaktoren weder ungefährlich noch lösen sie das Atommüllproblem. Das haben unter anderem der Thorium-Hochtemperaturreaktor in Hamm-Uentrop und sein Vorgänger AVR Jülich gezeigt. Nicht umsonst hat Norwegen, das über reichhaltige Thoriumvorkommen verfügt, alle diesbezüglichen Reaktorpläne 2009 aufgegeben.

Weil sich Thorium nicht spalten lässt, muss es im Reaktor zunächst mit Neutronen beschossen und so in Uran-233 umgewandelt werden. Das jedoch ist purer Bombenstoff: Wenige Kilo genügen selbst Anfänger*innen, um eine funktionierende Atombombe zu bauen.

Thoriumreaktoren würden alle Bemühungen um die Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen zunichte machen. Trotzdem forschen Wissenschaftler*innen auch in Deutschland an dieser Technologie, aus Steuermitteln finanziert über die Europäische Atomgemeinschaft (Euratom).


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