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Grafik: Auf schwarzem Hintergrund tummeln sich unzählige stäbchenförmige Bakterien in verschiedenen Grautönen, deren Oberflächen teils mit grellem Gelb akzentuiert sind; dazwischen erscheinen viele kleine und kleinste gelbe Radioaktivzeichen.
#58

Schleimangriff

Bakterien können die Sicherheit tiefengeologischer Atommülllager gefährden.

Selbst viele hundert Meter tief im Boden wimmelt es noch von Mikroben. Im schwedischen Felslabor Äspö nördlich von Oskarshamn, das die geplante Langzeitlagerung von Atommüll im dortigen Granit untersuchen soll, stießen Wissenschaftler*innen auf dicke Lappen schleimiger Biofilme. Auch im als Atommülllager ins Auge gefassten Schweizer Tongestein, in sächsischen Urangruben sowie in bereits mit Atomabfällen befüllten Salzstöcken im US-amerikanischen Bundesstaat New Mexico fanden sich Bakterien.

Die Mikroorganismen können unter Umständen explosive Gase und aggressive Säuren bilden und das Ausschwemmen radioaktiver Substanzen erleichtern. Selbst das zur Abdichtung der Atommülllager vorgesehene Mineral Bentonit ist möglicherweise in Gefahr: Bestimmte Bakterien könnten es in eine Form umwandeln, die nicht mehr aufquillt – was die gewünschte Versiegelung der Lagerstätte verhindern würde.


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